Adam und Eva neu erzählt

Wir sitzen gern auf einem Ast,
wie es uns gerade paßt,
irgendwo im Lebensbaum.
Wann traf es uns? – ich weiß es kaum.

Wir bauten uns ein Haus hier oben,
die Euphorie: mit eingezogen.
Sitzen davor mit baumelnd Beinen,
lauschen Vögeln und uns beiden.

Ja was könnt es schön´res geben als von der Liebe satt zu werden?
Wir teilen uns den ganzen Baum und alles Glück auf Erden!

So dacht ich zumindest idealistisch,
aber Du warst nicht so kommunistisch,
wolltest unterhalten sein,
Dein Bein schlief Dir beim baumeln ein,
bekamst tiefe Falten ins Gesicht,
Nein, so was macht man nun wirklich nicht!

Obst und Zeit schlug sich auf Mägen,
Du – begannst an uns zu sägen.
Ich wollte lieber klettern gehn,
doch unser Baum war nicht mehr schön.

Als ich in Gedanken schwelgte,
Warum? Wieso? das Glück nun welkte,
da lachtest Du: „Ich hab´s geschafft!“
und es knarrte unser Ast.

Manche Menschen müssen eben,
direkter, bodenständig leben.
Unser Fall war hart und mies,
– die Säge auch mal Schlange hieß.

Mondscheinpause

Der Frieden wartet noch
in einer Welt, die unbeschrieben bleibt.
Seufzend wieget sich das Feld,
in Wind und Abendkleid.

Und die gute alte Silberscheibe strahlt wie eh und je,
ihr ist’s vollkomm’n schnurz egal, wann ich komm und geh.

Wär da nicht die kurze Ruh‘
in der ich halt‘ und staune,
Leben hielt ich für ’nen Schuh,
der ausgelatscht nach Laune.

Der Ausweg

Es gibt in Zeiten von Krieg und Hass
`nen Ausweg! Na wie findste das?
Statt Schädel- und Gewissensspalten,
kannst Du Dich human verhalten.

Da triffste Dich in großer Runde,
Fichtst mit dem Schwert in Deinem Munde!
Zu wenig Grips? Da musste blaffen!
Das ist wie Drohn mit bessren Waffen.

Klar fließt beim Reden wen’ger Blut,
da nimmste Rotwein, der tut gut!
Eh’ man `nen Kompromiss gefunden
Wandern Flaschen ein’ge Runden.

So ist erheitert, wer sonst tot,
die Völker trunken, ohne Not.